Blinddarmentzündung und ihre Krankheitssymptome

Die Bezeichnung Blinddarmentzündung ist nicht korrekt. Eigentlich handelt es sich um eine Entzündung des Wurmfortsatzes, der am Blinddarm zu finden ist. Das Anhängsel in Wurmform ist eine Aussackung des Dickdarms. Eine Funktion hat der Wurmfortsatz bei der Verdauung nicht. Der Verlauf dieser Krankheit ist sehr unterschiedlich.

Es können leichte Reizungen auftreten, die lediglich beobachtet werden müssen, als auch schwerste Entzündungen, die einen Wanddurchbruch zur Folge haben. Die Blinddarmentzündung gehört zu den häufigsten Krankheiten des Bauchraumes. Meist ist eine Operation unerlässlich.

Krankheitssymptome einer Blinddarmentzündung

Die Krankheitssymptome können bei einer Blinddarmentzündung – in der Fachsprache Appendizitis – sehr unterschiedlich sein. Die ersten Symptome sind meist Schmerzen in der oberen Bauchhälfte und im Bereich des Bauchnabels. Später wandern die Schmerzen auf die rechte Seite. Meist verstärken sich die Schmerzen bei Bewegung, besonders beim Gehen.

  • Im weiteren Verlauf einer Blinddarmentzündung zeigen sich als Krankheitssymptome Appetitlosigkeit, Übelkeit bis zum Erbrechen, Herzrasen, Bauchschmerzen und nicht selten auch Fieber. Das ist allerdings nur selten sehr hoch. Bei älteren Menschen, Schwangeren und Kleinkindern ist das Krankheitsbild meist nicht typisch.
  • Oft wird deshalb die Blinddarmentzündung nicht sofort erkannt. Kleinkinder klagen meist über Schmerzen im gesamten Bauchbereich, während bei älteren Menschen die Schmerzen oft nicht so ausgeprägt sind. Schwangere können die Schmerzen im Rücken sowie im Oberbauch und Mittelbauch spüren.

Ursachen für eine Blinddarmentzündung

Die Ursachen für die Blinddarmentzündung sind sehr verschieden. In den meisten Fällen liegt die Entzündung an:

  • einem verengten oder verstopften Ausgang.
  • In sehr wenigen Fällen sind es Fremdkörper wie Fruchtkerne.
  • Auch Tumore oder Würmer können die Ursache sein.
  • Meist kommt es dann zu einer Verstopfung, die eine Entzündung auslöst.
  • Schließlich sind auch bakterielle Infektionen ein Grund dafür, dass der Wurmfortsatz in Mitleidenschaft gezogen wird.

Diagnose Blinddarmentzündung

Besteht der Verdacht einer Blinddarmentzündung, sollte der Arzt aufgesucht werden. Dieser misst die Temperatur, nimmt eine Blutprobe und versucht durch Tasten den schmerzhaften Bereich zu finden. Eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen in der Blutprobe weist schon auf eine Entzündung hin. Beim Abtasten des Bauches gibt es für die Blinddarmentzündung typische Druckpunkte. Dazu gehören der Lanz-Punkt und der McBurney-Punkt.

Bei unklaren Befund müssen andere Erkrankungen ausgeschlossen werden. Das bezieht bei Frauen auch eine gynäkologische Untersuchung mit ein. Nur in wenigen Fällen lässt sich die Blinddarmentzündung mit Sicherheit bestätigen. Die Entscheidung über eine Operation kann nur ein erfahrener Chirurg treffen. Im Zweifelsfall wird auf jeden Fall operiert, denn eine zu späte Operation kann gefährlich werden und eventuell sogar zu einer Bauchhöhlenvereiterung führen.

Appendizitis – Erkrankung des Verdauungssystems (Video-Erklärung)

Therapie bei einer Blinddarmentzündung

Bei einer Blinddarmentzündung wird in den meisten Fällen die Operation die Therapie sein. Es gibt zwei Operationsverfahren, die möglich sind und beide unter Vollnarkose ausgeführt werden. Zum einen gibt es die klassische Operation, bei der ein Bauchschnitt im Unterbauch gemacht wird und der Wurmfortsatz entfernt wird.

Bei der Laparoskopie wird nur ein kleiner Einschnitt in der Nähe des Bauchnabels ausgeführt und ein optisches Gerät, ein Laparoskop, eingeführt. Über zwei kleine Schnitte werden die Geräte eingeführt, der Bauch mit CO2 aufgebläht und anschließend über eine Minikamera operiert. Der Bauchschnitt ist dabei um ein Vielfaches kleiner.

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