Stinknase: Was ist das eigentlich?

Der Begriff „Stinknase“ mag zunächst wie ein scherzhafter Ausdruck klingen, aber dahinter verbirgt sich eine ernsthafte Erkrankung, auch als Ozäna oder Rhinitis atrophicans cum foetore bekannt.

Während die genaue Ursache oft im Dunkeln liegt, wird der exzessive Gebrauch von Nasenspray in einigen Fällen als schwerwiegender Auslöser identifiziert.

Degeneration der Nasenschleimhaut und unangenehmer Geruch

Die Stinknase zeichnet sich durch eine degenerative Entzündung der Nasenschleimhaut aus, begleitet von unangenehmem Geruch. Dieser Zustand führt dazu, dass die Nasenschleimhaut schrumpft, was zu verstärkter Bildung von Nasenborken führt und gleichzeitig die Abwehrfunktion gegen Krankheitserreger beeinträchtigt.

  • Ein häufiges Bakterium in diesen Fällen ist Klebsiella ozaenae, das das Nasensekret zersetzt und den charakteristischen Geruch verursacht.

Riechverlust und Veränderungen in der Nasenstruktur

Ein weiteres Problem, das sich aus der Stinknase ergibt, ist der Verlust des Riechvermögens. Die Betroffenen nehmen oft ihren eigenen Zustand nicht bewusst wahr, da die fortschreitende Schleimhautdegeneration mit einem Rückgang des Riechvermögens einhergeht. Bei Untersuchungen zeigt sich nicht selten eine vergrößerte Nasenhöhle aufgrund von Knochenschwund.

Ursachen und Risikofaktoren

Frauen sind häufiger von dieser Erkrankung betroffen als Männer, und in vielen Fällen bleibt die Ursache unklar.

  • Eine genetische Veranlagung wird vermutet, aber auch Verletzungen, Drogenkonsum, Schnupfensprays und sogar jahrelanger Missbrauch von abschwellenden Nasensprays können Auslöser sein.

Behandlung und Pflegemaßnahmen

Die Behandlung der Ozäna konzentriert sich hauptsächlich auf symptomatische Maßnahmen. Hierbei spielen pflegende Maßnahmen wie Salzwasser-Nasenspülungen, ölige Nasentropfen, befeuchtende Nasensprays und Nasensalben eine entscheidende Rolle. Die Zugabe von Vitamin A, E und Zink, die eine schleimhautregenerierende Wirkung haben sollen, wird ebenfalls empfohlen.

  • In einigen Fällen kann eine Operation in Betracht gezogen werden, um die Nasenhöhle zu verkleinern.

Die Stinknase als chronische Erkrankung

Die Stinknase, oder Ozäna, ist somit eine chronische degenerative Erkrankung der Nasenschleimhaut mit bakterieller Besiedelung und unangenehmer Geruchsbildung. Die Früherkennung und rechtzeitige Behandlung sind entscheidend, um den Fortschritt der Krankheit zu verlangsamen und mögliche Komplikationen zu minimieren.

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Quellen:

  • American Rhinologic Society. (https://www.american-rhinologic.org/)
  • Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (https://www.hno.org/)
  • Medizinische Hochschule Hannover – Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (https://www.mhh.de/)