Zahnfleischrückgang - die wesentlichen Ursachen und Symptome

Eine Parodontitis kann nicht nur schmerzhaft sein, sondern stellt den Patienten oft auch vor eine ganze Reihe von Fragen. Denn die Ursachen, die zu einem Zahnfleischrückgang führen können, sind ungemein vielfältig. Zahlreiche Krankheiten können die Rückbildung des Zahnfleischs begünstigen.

Doch wenn diese sich durch die Parodontitis bemerkbar machen, ist es oft schon fast zu spät, um Schlimmeres zu vermeiden. Wie kann man diese Krankheiten also bestenfalls erkennen, bevor es zum Zahnfleischrückgang kommt?

Zahnfleischrückgang – diese Krankheiten begünstigen es

In den meisten Fällen liegt dem Zahnfleischschwund bakterieller Zahnbelag (Plaque genannt) zugrunde. Denn durch den Zahnbelag entstehen sogenannte Taschen am Zahnfleischrand, in denen sich Bakterien sammeln. Diese sorgen dafür, dass sich das Zahnfleisch entzündet und sich zurückbildet. Allerdings kann eine Parodontitis bei Weitem nicht nur durch Plaque und durch Bakterien entstehen. Auch eine Krankheit, zu viel Stress, die falsche Zahnbürste, die Ernährung, eine Hormonumstellung oder der Genuss von Nikotin kann den Zahnfleischschwund begünstigen.

Typische Krankheiten, die zu einer Parodontitis führen können, sind beispielsweise die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder durch eine dauerhafte Magenerkrankung, die zu einer Übersäuerung im Mundraum (etwa durch häufiges Erbrechen) führt. Und: Zahnfleischrückgang wird oft auch während der Schwangerschaft und aufgrund der Hormonschwankungen ausgelöst.

Wie zeigt sich die Krankheit, bevor sie zu sehen ist?

Heimtückisch an der Parodontitis ist, dass diese lange Zeit ohne sichtbare Symptome und ohne Schmerzen verläuft. Bemerken kann man die Parodontitis aber trotzdem bereits, auch wenn man sich nicht bewusst ist, dass eine gänzlich andere Krankheit einen Zahnfleischrückgang einleitet. Denn eine Parodontitis macht sich meistens schnell durch gelegentliches Zahnfleischbluten, durch Mundgeruch und durch eine Zahnwanderung bemerkbar. Einen noch tieferen Einblick in die Symptome und Begleiterscheinungen verschiedener Krankheiten können Sie erhalten, wenn sie zur Webseite gu.de wechseln.

Ursachen für Zahnfleischrückgang

Weitere Ursachen für Zahnfleischrückgang

Abseits von Krankeiten kann Zahnfleischrückgang durch viele verschiedene Faktoren begünstigt werden. Wer seine Zähne nur unzureichend putzt, steigert das Risiko einer Zahnfleischentzündung. Diese ist die häufigste Ursache für Zahnfleischrückgang. Ebenfalls steigt das Risiko, wenn der Patient mit harten Zahnbürsten putzt oder beim Putzen zu viel Druck ausübt.

Zahnspangen können Zahnfleischrückgang hervorrufe Zahnspangen (so genannte Brackets) können durch ihre Zugkraft einen Zahnfleischrück- gang hervorrufen, genauso wie häufiger Überdruck, der auf die Zähne ausgeübt wird. Dieser Überdruck kann durch nächtliches Zähneknirschen und zu festes Kauen und Zubeißen beim Essen entstehen. Der Kiefer zieht sich auf Dauer dabei so weit zurück, dass er das Zahnfleisch am Ober- und Unterkiefer mitzieht.

Auch Rauchen kann eine zusätzliche Ursache für Zahnfleischrückgang darstellen, denn es begünstigt Zahnfleischentzündungen und verlangsamt die Heilungsprozesse im Mund. Mangelerscheinungen können ebenfalls der Grund für diese Krankheit sein. Zahnfleischrückgang kann aber auch eine inzwischen weit verbreitete Alterserscheinung sein.

Symptome bleiben häufig lange unentdeckt

Statistisch gesehen sind mehr Männer als Frauen davon betroffen. Die Symptome bei einem Zahnfleischrückgang zeigen sich erst nach längerer Zeit und bleiben häufig lange unentdeckt. Es können Hohlräume unter dem Zahn entstehen und der Patient bemerkt vielleicht eine steigende Empfindlichkeit seiner Zähne. Es kann Zahnfleischbluten auftreten und die Zähne werden optisch “länger”, dadurch dass das Zahnfleisch sich nach oben zieht.

Wer unter Zahnfleischrückgang leidet, ist häufiger von Karies und Parodontose betroffen. Im schlimmsten Fall kann es bis zum Verlust des Zahnes und der Zahnknochen kommen. Wie die Krankheit behandelt wird, kommt ganz auf die jeweilige Ursache an. Diese zu finden, ist auch der erste und wichtigste Schritt der Therapie bei Zahnfleischrückgang. Ist bereits Karies entstanden, kann der Arzt den Schaden mithilfe einer Füllung beheben. Im Falle von mangelnder Mundhygiene muss der Zahnarzt mit dem Patienten ein Gespräch über die richtige Zahnpflege führen.

Liegt die Ursache an einer Mangelerscheinung wie z.B. fehlendem Kalzium oder Magnesium, muss durch entsprechende Präparate und Nahrungsergänzungsmittel dieser Mangel ausgeglichen werden. Um bereits freiliegende Zahnhälse zu behandeln, kann eine Zahnfleischtransplantation erforderlich sein. Dafür wird Fleisch aus dem Gaumenbereich entfernt und am Zahnfleisch wieder angebracht. Die transplantierte Stelle auf dem Zahnfleisch wird immer etwas heller bleiben als das ursprüngliche Zahnfleisch, jedoch sieht man dies nur bei genauer Beobachtung. Außerdem ist dieser Schritt das kleinere Übel, wenn sonst die Gefahr des Zahnverlustes droht.

Hauptursachen auf einen Blick:

  • Schlechte Mundhygiene
  • Geschwächtes Immunsystem (bsp. durch schwere Krankheiten)
  • Stoffwechselkrankheiten (bsp. Diabetes)
  • Stress und/oder Depressionen (führt zu Zähneknirschen)
  • Ungesunde Ernährung
  • Hormonelle Veränderungen
  • Rauchen
  • Fehlende Vitamine
  • Medikamente
  • Zahnstein

Rechtzeitige Behandlung

Meistens wird den ersten Symptomen der Krankheit nicht die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt. Das ist vor allem deshalb kritisch, da sich der Zahnfleischschwund meistens sehr gezielt und erfolgreich behandeln lässt – wenn er rechtzeitig diagnostiziert werden kann.  Ist die Krankheit hingegen bereits fortgeschritten, dann droht oft nicht nur ein Verlust der Zähne, sondern auch weitere gesundheitliche Folgen.

Patienten, die unter Diabetes oder unter einer dauerhaften Krankheit des Magens leiden, sollten auf jedes noch so kleine Anzeichen achten und direkt den Zahnarzt konsultieren, wenn sie erste Symptome der Krankheit Parodontitis vermuten.

Hausmittel um Zahnfleischrückgang vorzubeugen

Erstes und wichtigstes Hausmittel Zahnfleischschwund vorzubeugen, ist immer eine äußerst sorgfältige Mundhygiene. Für die tägliche Mundhygiene geeignet sind vor allem nicht zu harte Zahnbürsten. Auch Zahnseide sollte regelmäßig eingesetzt werden. Empfehlenswert sind darüber hinaus auch antibakterielle Spülungen. Moderne Schallzahnbürsten können die herkömmliche Handzahnbürste ersetzen. Sie entfernen Plaque noch gründlicher und schonender.

  • Ernährung: Um Zahnfleischrückgang zu bekämpfen, ist eine optimierte Ernährung ein essentiell wichtiges Hausmittel. Wer von Zahnfleischschwund betroffen ist, sollte darauf achten, dass sein Körper ausreichend mit Vitamin A, Vitamin C und Selen versorgt ist. Für Vitamin A sind Leber, Eier, Thunfisch, Blattgemüse, Karotten, Brombeeren und Aprikosen gute Lieferanten. Viel Vitamin C steckt in Südfrüchten wie Orangen und Kiwis. Selen liefern Nüsse, Pilze, Käse, Garnelen und verschiedene Hülsenfrüchte.
  • Tees und Teebaumöl: Ein beliebtes Hausmittel zur Reduktion von Bakterien im Mund sind Salbei- und Kamillentee. Sie wirken entzündungshemmend und beruhigen das gereizte Zahnfleisch. Auch Teebaumöl als Tinktur oder Gel kann ein wohltuendes Hausmittel zur Bekämpfung von Zahnfleischschwund sein.
  • Spülungen mit Ölen: Manche Anhänger von Hausmitteln empfehlen bei Zahnfleischschwund das drei- bis fünfminütige Spülen mit kaltgepressten Ölen, zum Beispiel Oliven-, Sonnenblumen- oder Walnussöl. Die Ölspülung soll zwei mal täglich durchgeführt werden. In schwereren Fällen von Zahnfleischrückgang können diese Hausmittel jedoch nur die Therapie begleiten und unterstützen.Der Zahnarzt wird dann entscheiden, welche Behandlung zusätzlich zu den Hausmitteln noch nötig ist.

Weitere hilfreiche Artikel und Berichte befinden sich in unserem Magazin – auch zu den Themen Mundhygiene und Zahngesundheit. Einfach mal reinschauen!

(Bildlizenzen AdobeStock dank Pixel-Shot & HENADZY)