Titration beschreibt in der Medizin die schrittweise Anpassung der Dosis eines Medikaments, um die individuell optimale Wirkung bei einem Patienten zu erreichen – mit möglichst wenigen Nebenwirkungen.
Statt direkt mit einer hohen (möglicherweise zu starken) Dosis zu starten, beginnt man mit einer niedrigen Anfangsdosis, die dann langsam gesteigert wird. Alternativ kann auch eine Dosis langsam reduziert werden, z. B. beim Absetzen bestimmter Medikamente – das nennt man dann „Austitrieren“.
Anwendung und Ziele:
Die Titration erfolgt entweder durch langsames Einschleichen (Aufdosierung) oder Ausschleichen (Dosisreduktion), je nach Medikament und Behandlungsziel.
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Erreichen der wirksamsten Dosis bei guter Verträglichkeit
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Vermeidung von Nebenwirkungen
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Anpassung an individuelle Faktoren wie Alter, Gewicht, Vorerkrankungen oder Begleitmedikation
Typische Anwendungsgebiete:
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Psychopharmaka (z. B. Antidepressiva, Antipsychotika)
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Schmerzmittel (z. B. Opioide)
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Antiepileptika
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Insulintherapie bei Diabetes
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Blutdruckmedikamente (z. B. Betablocker, ACE-Hemmer)
Besonderheiten:
Titration ist besonders wichtig bei Wirkstoffen mit einem engen therapeutischen Fenster, also einem geringen Abstand zwischen wirksamer und toxischer Dosis. Die Anpassung erfolgt unter ärztlicher Kontrolle, oft begleitet durch regelmäßige Laborkontrollen oder Blutdruckmessungen.
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